Bienen sind fleißig und sie sind so wichtig, dass man alles dafür tun muss, dass sie nicht aussterben. Denn die Gefahr besteht, weil immer mehr Völker sterben. Ein Bienenvolk produziert pro Jahr etwa 100 Kilo Honig. Dafür müssen die Tiere millionenfach an Blüten den Nektar aussaugen,
Ohne Bienen sähe der Mensch alt aus. Das ist durchaus wörtlich gemeint, denn so gut wie alles, was die Insekten in ihrem Stock produzieren, soll die Haut schöner, straffer und jünger machen. Tatsächlich ist kaum ein Naturprodukt so gut erforscht und wird so lange in der Pflege eingcsetzt. Bereits Kleopatra soll in Milch und Honig gebadet haben. im alten Rom und Griechenland setzte man bei Krankheiten auf den ,,Nektar der Götter“ und nutzte Bienenwachs als Grundlage von Salben. Clever, denn das süße Gold besteht zwar zu 80 Prozent aus Zucker, enthä1t aber noch mindestens 181 andere Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Proteine und Antioxidantien, die Feuchtigkeit binden, freie Radikale einfangen und die Kollagenbildung ankurbeln. Zudem hat Honig eine osmotische Wirkung, wobei Wasser aus dem unteren Gewebe in die oberen Hautschichten gezogen wird, um die Feuchtigkeit dort zu speichern.
Und er hilft gegen zahlreiche Hautkrankheiten.,,Studien zeigen, dass sich atopische Dermatitis oder Rosacea durch eine Mixtur aus Manuka-Honig und Glycerin verbessert“, sagt Karsten Münstedt, Imker und Chefarzt der Frauenklinik Ortenau. Aber vor allem ist er eine Anti-Aging-Wunderwaffe. Fältchen lassen sich mithilfe von Bienengift mindern, dank des hohen Zuckergehalts bindet Honig Feuchtigkeit und verhilft so zu prallerer Haut.
Dafür muss die Dosierung stimmen. Mindestens drei Prozent Honig sollte die Pflege enthalten, meint Reinhard Kuhfuß. Der Geschäftsführcr des Unternehmens Manuka Health war einer der Ersten, die den aktuell so angesagten Manuka Honig nach Deutschland holten. Honig ist nicht gleich Honig. Geschmacklich schon ma1 gar nicht (Gourmets sind sich einig, dass er so vielfältig ist wie Wein), aber auch was die Wirkung angeht, Der aus Neuseeland stammende Manuka ist unbestritten der Goldstandard unter den Sorten, da er besonders viel antibakterielles Methvlglyoxal (MGO) enthält.
Bei echtem Manuka steht der MGO-Wert auf der Verpackung, 250 Gramm können locker bis zu 150 Euro kosten. Ein Luxusprodukt, auf das auch Promis wie Scarlet Johanson oder Gwyneth Paltrow schwören. Aber keine Sorge, es muss nicht immer das Teuerste sein. Auch in Deutschiand gibt es hochwertige Wald-, Buchweizen und Lindenhonige mit antibakterieller Wirkung, so Experte Karsten Münstedt. Viel entscheidender für die Qualität sei sowieso das Sammelgebiet der Bienen. Sind die Tiere einer hohen Umweltverschmutzung oder Pestizidbelastung ausgesetzt, wirkt sich das negativ auf den Honig aus. Die Luxusmarke Guerlain setzt daher auf süßes Gold aus Ouessant (z.B. in der Pflegelinie ,,Abeille Royale“). Auf der einsamen kleinen Insel vor der bretonischen Atlantikküste lebt eine seltene schwarze Bienenart unter paradiesischen Bedingungen. Besonders wertvoll: ihr sogenanntes Geleé Royale, mit dem die Bienen ihre Königin füttern und ihr Leben so auf bis zu fünf Jahre verlängern können. Durch die darin enthaltenen zellverjüngenden antioxidativen und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffe gleicht es einem Jungbrunnen. Das gilt allerdings nur für Leute, die Honig auch vertragen. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, reagieren viele allergisch. Konzerne wie Beiersdorf versuchen, dieses Risiko zu minimieren, indem sie die Inhaltsstoffe gefriertrocknen. Wer allerdings einmal eine Allergie hatte, bei dem wirkt der Honig nicht mehr“, warnt Karsten Münstedt.
Und dann wäre da noch das viel größere Problem: das weltweite Bienensterben. In Europa ist der Bestand innerhalb weniger Jahre deutlich zurückgegangen! Jede zehnte Wildbienenart ist mittlerweile vom Aussterben bedroht, in Deutschland sogar jede dritte. Dass es sich bei Honig nicht um einen endlos verfügbaren Rohstoff handelt, wissen auch die Beauty-Konzerne. Viele setzen sich daher für einen nachhaltigen Umgang rnit den fleißigen Wirkstofflieferanten ein und unterstützen etwa Imker oder Naturschutzorganisationen. Fakt ist aber auch: Das machen sie nicht nur aus Liebe zur Natur, sondern auch weil sie wollen, dass der kostbare Honig weitcrhin in ihre Tiegel fließt. Extratipp für einen durchfeuchteten und aufgepolsterten Teint: Einfach zwei Esslöffel Manuka- oder Bio-Waldhonig mir zwei Esslöffeln warmem Wasser vermischen und die Maske in kreisenden Bewegungen aufs Gesicht auftragen. 15 Minuten einwirken lassen, abspülen. Für den Frischekick am Morgen das Wasser gegen zwei Esslöffel kalten Joghurt tauschen – beruhigt zusätzliche Rötungen.
Apropo: Wer dem Bienensterben nachhaltig Einhalt gebieten will, sollte artenreiche Wiesen bepflanzen und den Imkern vermitteln, dass maximal 30 Prozent einer Honigproduktion aus den Waben entnommen werden sollte, damit genügend Nahrung für die Tiere selbst übrig bleibt. Das vergessen die eifrigen Imker oft und nehmen den Biene so die Lebensgrundlage. Unsere fleißigen Bienchen werden immer mehr durch Krankheiten und Pestizide dezimiert, Probleme, die von Menschenhand gemacht werden, und die man eingrenzen kann. Wer sonst soll unsere Pflanzen und Blüten bestäuben, wer sonst sorgt für leckeren, gesunden Honig, den es seit Jahrtausenden bereits gibt?
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