Hitzewelle in Deutschland

Temperaturen bis zu 40 Grad – wieder einmal hat Deutschland mit einer Hitzewellte zu kämpfen. Laut Meteorologen verlagern sich die Höchstwerte in Richtung Osten – der vergangene Dienstag war dabei der bisher heißeste Tag des Jahres.

Doch eins ist Fakt: Deutschland stehen weitere heiße Tage bevor. Meteorologen rechnen mit Temperatur-Höchstständen. Weil der vergangene Dienstag mit gemessenen Temperaturen von ca. 40 Grad der bislang heißeste Tag des Jahres war, geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) für diese Woche von ähnlichen Temperaturen aus. An erster Stelle soll es im Osten Deutschlands richtig heiß werden. Hier werden bis zu 40 Grad erwartet. Zugleich soll es im Westen etwas abkühlen – doch mit bis zu 34 Grad kann man nicht gerade von einer Abkühlung sprechen. Prognosen zufolge soll es dann in den folgenden Tagen wieder etwas niedrigere Sommer-Temperaturen geben.

Heißester Tag des Jahres

Deutschland hat im Zuge der Hitzewelle am Dienstag auch Temperaturen oft deutlich über 35 Grad zu spüren bekommen. In Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachen wurden nach Angaben des DWD Temperaturen von über 38 Grad erreicht. Duisburg war laut Messungen mit 39,5 Grad der wärmste Ort – und das bundesweit.

Bislang lag der Rekord für dieses Jahr bei 39,2 Grad und wurde vor 4 Wochen aufgestellt. Doch der jahresübergreifende Hitzerekord in Deutschland wurde noch nicht gebrochen: Dieser liegt bei 41,2 Grad und wurde am 25. Juli 2019 in Duisburg gemessen.

Hitzewellen werden häufiger

Die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf ist davon überzeigt, dass Hitzewellen wie jetzt in Europa künftig in den Sommermonaten normal sein sollen. „Solche Episoden werden immer häufiger, und der negative Trend wird noch bis mindestens 2060 anhalten, unabhängig vom Erfolg unserer Klimaschutzbemühungen“, erklärt WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. „Ich hoffe, diese Ereignisse sind ein Weckruf für Regierungen, und dass sie in demokratischen Ländern Folgen bei den nächsten Wahlen haben“, fügt er hinzu. Laut ihm sollten Regierungen also viel mehr für den Klimaschutz tun. Denn den Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und der eingetretenen Klimaerwärmung könnte man aus Daten auslesen, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Genau wie Taalas ist er davon überzeugt, dass Hitzewellen in Zukunft zunehmen werden. „Seit dem berühmten Jahrhundertsommer 2003 erleben wir die 40 Grad zwar nicht jedes Jahr, aber immer öfter“.

Einschränkungen für Wasserverbrauch

Während der anhaltenden Dürreperioden geht der Städte- und Gemeindebund davon aus, dass einige Haushalte bzw. Regionen künftig mit eingeschränktem Wasserverbrauch auskommen müssen. „Zwar wird es in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht zu einer deutschlandweit flächendeckenden Wasserknappheit kommen. Dennoch werden regionale Wasserknappheiten zu Einschränkungen der Bevölkerung aber auch der Städte und Gemeinden führen“, berichtet Gerd Landsberg, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebund. Das betrifft in erster Linie die Bewässerung von Parks, also ein Auslassen des Bewässerns, oder ein Abstellen der Brunnen. „In Zeiten langanhaltender Dürreperioden müssen regional wasserintensive Nutzungen wie die Gartenbewässerung und das Befüllen privater Pools auf ein Minimum reduziert oder gänzlich unterlassen werden“, erklärt er in Bezug auf den privaten Wasserverbrauch. Als Maßnahme, um dem entgegenzuwirken, fordert die Wasserwirtschaft Investitionen in Leitungen, Talsperren und Wasserwerke. Dafür sei allerdings ein Investitionsbeschleunigungsgesetz nötig, denn die zunehmenden Trockenperioden stellen die Wasserwirtschaft weiterhin vor Herausforderungen.

Waldbrandgefahr in Deutschland

Doch auch Waldbrände sind bei großer Trockenheit in Problem. Dabei gilt bereits in zehn von 16 Bundesländern, gebietsweise die höchste Waldbrandwarnstufe: in Bayern, NRW, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hessen, Berlin, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Vor diesem Hintergrund rief die bayerische Forstministerin Michaela Kaniber alle Waldbesucher dazu auf, Vorsicht walten zu lassen: „Die aktuelle Hitzewelle und die herrschende Trockenheit sorgen dafür, dass die Waldböden vielerorts mit vertrockneten, leicht entzündlichen Blättern, Zweigen und Nadeln bedeckt sind. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe reicht aus, um einen folgenschweren Waldbrand auszulösen.“