Physischer Besitz von Goldbarren und Münzen gewinnt an Beliebtheit

Die Golden Gates Edelmetalle GmbH, unter der Leitung von Herbert und Constantin Behr verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr ein deutliches Umsatzplus. Ein Hauptgrund dafür ist die steigende Beliebtheit von physischen Edelmetallen, allen voran Gold. Goldbarren und Münzen waren auch im Krisenjahr 2020 sehr gefragt. Der World Gold Council gab Ende Januar in seinem Lagebericht die entsprechenden Zahlen zur Nachfrage der Goldkonsumenten für das vierte Quartal und für das Gesamtjahr 2020 bekannt.

Der World Gold Council (WGC) ist die Interessenvertretung internationaler Goldbergbauunternehmen.  Vierteljährlich veröffentlicht die Lobby-Organisation Zahlen zur aktuellen Marktentwicklung der Goldindustrie. Dabei wird die Nachfrage der Schmuckindustrie, der Technologiebranche von Seiten privater und institutioneller Investoren als auch des öffentlichen Sektors, also bspw. der Zentralbanken, getrennt voneinander analysiert. Die Covid-19-Pandemie hat starken Einfluss auf die Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage im letzten Jahr genommen. Sie verursachte dem Bericht des World Gold Council zu folge in manchen Marktbereichen einen kräftigen Nachfrageeinbruch, andere Bereiche profitierten. Dazu zählt beispielsweise der private Ankauf von Barren oder Münzen.

Zur allgemeinen Überraschung ist der Goldkonsum im Krisenjahr 2020 zwar um 14 Prozent auf 3.759,6 Tonnen gesunken, aber dies nur temporär und in einzelnen Segmenten. Damit lag die Nachfrage erstmals seit 2009 wieder unter 4.000 Tonnen. Das letzte Quartal des vergangenen Jahres ist das schwächste Quartal seit dem 2. Quartal 2008, dem Höhepunkt der Finanzkrise. Auffallend ist, dass sich die weltweite Nachfrage nach dem Edelmetall in den einzelnen Marktsegmenten sehr uneinheitlich entwickelte.

Einen absoluten Rekordeinbruch gab es bei der Nachfrage nach Goldschmuck. Normalerweise sind China und Indien die größten Abnehmer, die sich aber krisenbedingt in Zurückhaltung übten. Der Gesamtjahreswert für Schmuck lag nur noch bei 1.411,6 Tonnen, das sind 34 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die pandemiebedingten Lockdown-Maßnahmen, die Konjunkturschwäche und der hohe Goldpreis wirkten sich in diesem Bereich besonders negativ aus.

Auch die Nachfrage im Technologiesektor sank wegen der Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen um 7 Prozent auf 307,9 Tonnen. Ein nachlassendes Interesse war auch bei den Notenbanken zu spüren. Die Nettokäufe der Zentralbanken gingen auf 273 Tonnen zurück, das ist ein deutlicher Einbruch um 59 Prozent.

Im Gegensatz dazu konnte der Investmentbereich kräftig zulegen. Die Investitionsnachfrage stieg beinahe anti-zyklisch um 40 Prozent auf 1.773,2 Tonnen, das stellt einen neuen Höchststand dar. Bei goldbesicherten ETFs konnten im Krisenjahr 2020 Rekordzuflüsse beobachtet werden. Die Nachfrage nach Goldbarren und Münzen stieg ebenfalls. Gegenüber den Vorjahreszahlen stellte sich in diesem Marktsegment ein Plus von 3 Prozent auf 896,1 Tonnen ein. Im letzten Quartal zog die Nachfrage besonders stark an und legte 10 Prozent zu. Herbert Behr Gründer und Geschäftsführer der Golden Gates Edelmetalle GmbH aus Görlitz geht davon aus, dass sich diese Entwicklung fortsetzt: „Aufgrund der niedrigen Zinssätze und der hohen Unsicherheit auf den Finanzmärkten rechne ich damit, dass die starke Nachfrage nach Goldbarren und Münzen anhält.“ Die Investoren sind stark verunsichert und suchen in einem volatilen Markt weiterhin nach Stabilität. „Zur Diversifikation und zum Schutz in einem Negativzinsumfeld hat sich das Edelmetall bewährt“, ist Goldexperte Herbert Behr sicher. Gold in physischer Form, also Barren und Münzen, sind krisensichere Sachwerte, die nicht einfach entwertet werden können, wie es bei Geld der Fall ist. Gerade im Krisenjahr 2020 hat sich Gold wieder als der vielzitierte sichere Hafen für Anleger gezeigt.

Auf die Nachfrage, wann der richtige Zeitpunkt für einen Goldkauf ist, entgegnet Constantin Behr, ebenso Geschäftsführer bei der familiengeführten Golden Gates Edelmetalle GmbH: “Aufgrund dessen, dass man keine Glaskugel hat, ist immer der richtige Zeitpunkt, um Gold zu kaufen. Seit Jahren wird gesagt, Gold wäre zu teuer, wer jedoch nicht auf diese Stimmen gehört hat, hat heute enorm durch die kontinuierlichen Preissteigerungen profitiert“.