Sven Thieme aus Dresden – Junge Anleger und der Einfluss von Trading-Apps auf die Geldanlagekultur

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Die Corona-Pandemie hatte nicht nur gesundheitliche Auswirkungen, sondern auch tiefgreifende Veränderungen im Bereich der Geldanlage ausgelöst, weiß Finanzexperte Sven Thieme aus Dresden. Sein Unternehmen mit Sitz in Dresden ist darauf spezialisiert, individuelle Altersvorsorge-Möglichkeiten zu analysieren. Sein Fachwissen stellt er und seine Mitarbeiter:innen Menschen zur Verfügung, die frühzeitig fürs Alter vorsorgen möchten. Dies funktioniert bereits mit kleinen Sparbeträgen. Am Markt gibt es allerdings auch Investitionsmöglichkeiten, die schnellen Reichtum versprechen, weiß Sven Thieme.

Insbesondere junge Anleger haben vermehrt Trading-Apps für sich entdeckt und sind Vorreiter in Bezug auf den Umgang mit Aktien und Kryptowährungen. Die Finanzbranche staunte über das gestiegene Interesse der jungen Generation an Investments. Doch stellt sich die Frage, ob es sich lediglich um eine „Zocker-Mentalität“ handelt oder ob substanzielle Trends erkennbar sind.

Eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) zeigt, dass die Haltung der 18- bis 29-Jährigen zu aktienbasierten Geldanlagen signifikant positiver ist als die der 50- bis 64-Jährigen. Auch der tatsächliche Besitz von Aktien ist in der jungen Generation höher, wenngleich nicht unbedingt in Bezug auf die Anzahl der Depots. Offenbar spielen Trading-Apps eine entscheidende Rolle für diese Entwicklung, da sie den Zugang zur Börse erleichtern und Zeit und Kosten sparen. Zudem verbreiten Influencer in sozialen Netzwerken Tipps und Börsenweisheiten, was den Trend zusätzlich beschleunigt.

Sven-Thieme
Sven Thieme

Allerdings besteht die Frage, ob die jungen Anleger, die in Sekundenschnelle Einzelwerte oder Bitcoins kaufen und verkaufen, immer über ausreichendes Wissen verfügen. Experten betonen, dass es bei diesem Trend sowohl Gewinner als auch Verlierer geben wird. Junge Menschen nutzen ihre Freiheit, um neue Dinge auszuprobieren und lernen dabei die Chancen und Risiken von Geldanlagen kennen. Die Erfahrung von Verlusten führt oft zur Erkenntnis, sich eingehender mit der Materie zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang schätzen 79,3 Prozent der 18- bis 29-Jährigen persönliche Beratung bei ihren Investitionen.

Sven Thieme sagt: „Ein weiterer Unterschied zwischen den Generationen besteht in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Geldanlage. Für viele junge Anleger ist es wichtig, dass ihre Geldentscheidungen das Klima berücksichtigen“. Und er hat Recht, denn 59,4 Prozent der jungen Generation legen Wert auf Nachhaltigkeit, während bei den über 50-Jährigen lediglich 26 Prozent diesen Aspekt berücksichtigen. Experten fordern, finanzielle Anreize zu setzen, um die privaten Ersparnisse im Sinne des Green Deals schneller in nachhaltige Investitionen zu lenken. Bislang zeigen die älteren Generationen noch keine ausgeprägte Bereitschaft für nachhaltige Geldanlagen und Altersvorsorge, obwohl sie über größere Anlagesummen verfügen. Es wird darauf hingewiesen, dass ohne solche Anreize die Umstellung auf nachhaltige Geldanlagen noch Jahrzehnte dauern könnte.