Das Weltraumjahr 2021

Mond, Mars und Co. sind die neuen Reiseziele im Jahr 2021. Amerika, Russland, China, Japan und Indien planen den Weltraum weiter zu erkunden. Die Liste der geplanten Raumfahrt-Missionen ist lang.

Dank modernster Technik wird nicht nur der Alltag erleichtert, sondern auch der Ausflug ins Weltall.

Immer mehr Länder planen deshalb Missionen ins All, um den Mond und Mars zu erkunden. Die Liste der weltweit beschlossenen Raumfahrtpläne für das neue Kalenderjahr ist lang. Selbst die Filmbranche ist involviert. Die Wissenschaftler auf dem Boden erhoffen sich neue Einsichten und Nahaufnahmen von Welten, „die nie ein Mensch zuvor gesehen hat“. In Cape Canaveral, Kasachstan und Kourou laufen die Vorbereitungen für die Raumfahrt-Missionen für dieses Jahr bereits. Aber auch die Vereinigten Staaten planen große Veränderungen für die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Jahr 2021. Der zukünftige Präsident Joe Biden hatte bereits im Wahlkampf mehrfach angekündigt, Forschungen der NASA im Kampf gegen die Klimakrise im All anzuschieben und auch verstärkt geologisch auf der Erde forschen zu lassen. Unklar ist bislang jedoch, wer die Raumfahrtbehörde im neuen Jahr leiten wird. Nach dem Sieg Bidens bei der Präsidentschaftswahl hat der vom amtierenden Präsident Donald Trump ernannte NASA-Chef Jim Bridenstine bereits angekündigt, von seinem Amt als Leiter der Raumfahrtbehörde zurücktreten zu wollen. Wer ihn und den auf ihn folgenden kommissarischen Leiter Steve Jurczyk langfristig ersetzt, ist unklar. Auch ob Biden grundsätzliche Änderungen an der Raumfahrtstrategie seines Landes veranlassen will, ist bislang noch nicht bekannt gegeben worden.

Doch steht fest, dass im Februar 2021 mit „Perseverance“ der nächste NASA-Rover auf dem Mars landen soll. Ende Juli hatte der mehr als eine Tonne schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens seine Reise zum Mars angetreten, um nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens zu suchen, das Klima und die Geologie des Planeten zu erforschen und Gesteins- sowie Staubproben mitzunehmen. Auch der Transport von Astronauten zur Raumstation ISS soll weitergeführt werden. Nach dem erfolgreichen Start mit dem „Crew Dragon“ soll es möglicherweise bald auch mit dem „Starliner“ von Boeing weitergehen.

Die USA planen zudem den nächsten Mann und die erste Frau auf den Mond zu schicken. Im Rahmen des Programms „Artemis“ sollen bis 2024 zwei Amerikaner auf dem Mond landen. Auf dem Mond soll eine Raumstation geschaffen werden, die als Basis für einen bemannten Flug zum Mars diesen soll. Diese Pläne sollen jedoch erst in ferner Zukunft realisiert werden.

Aber auch die Großmächte Russland und China machen sich für Raumfahrt-Missionen bereit. Russland plant trotz großer wirtschaftlicher Probleme zahlreiche Vorhaben für die Reise ins All voranzubringen. Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dimitri Rogosin, gab bekannt, mit der Umsetzung der Pläne für das russische Mond-Programm anzufangen. Im Herbst 2021 soll erstmals seit 45 Jahren eine Mondmission starten, die Raumsonde „Luna 25“. Bis 2040 will Russland ähnlich wie die USA dort eine Raumstation errichten.

Zudem ermöglicht Russland Ende 2021 zwei Weltraum-Touristen eine Reise zur Raumstation ISS. Seit der ersten Reise des Amerikaners Dennis Tito 2001 hat Russland insgesamt sieben Touristen zur ISS gebracht, den letzten 2009. Wer eine Reise ins All in Erwägung zieht, muss mit Kosten von rund 50 Millionen Dollar rechnen.

Auch Chinas Raumfahrtpläne haben sich trotz Corona-Pandemie nicht geändert. Im Frühsommer 2021 will die Volksrepublik in seiner ersten unabhängigen Mission auf dem Mars landen. Das Raumschiff „Tianwen-1“ war im Juli vergangenes Jahr gestartet. Gelingt die Landung, ist China das zweite Land nach den USA, das erfolgreich eine Sonde auf den Mars gebracht hat.

Die europäische Raumfahrtbehörde Esa plant zwei Astronauten, den Franzosen Thomas Pesquet und den Deutschen Matthias Maurer, zur ISS zu fliegen. Pesquet startet im Frühjahr ins All und Maurer im Herbst. Ein halbes Jahr lang soll Maurer auf der internationalen Raumstation leben und arbeiten.

Neben Europa, den USA und China planen auch andere Länder den Start ins All. Indien, die Vereinigten Arabische Emirate und Japan wollen ihr Weltraumprogramm umsetzen. Sogar die Filmindustrie plant einen Ausflug ins All. Die Arbeiten an dem Spielfilm „Wysow“ des Regisseurs Klim Schipenko wollen Teile des Films im Kosmos drehen, wie Angaben Rogosins und des staatlichen Fernsehsender Perwy Kanal schließen lassen. Auch die USA planen Dreharbeiten in der ISS mit Hollywood-Star Tom Cruise in der Hauptrolle.