War die Schießerei in New York ein Terrorakt?

Eine bislang unbekannte Person zündete eine Rauchbombe und schoss am 12. April mit einer Handfeuerwaffe um sich. Dabei seien mindestens 16 Menschen verletzt worden – zehn davon durch die Schüsse, die in einer New Yorker U-Bahn-Station fielen. Die anderen seien beispielsweise von Gegenständen getroffen worden, verletzten sich bei dem eingeatmeten Rauch oder bei der ausgebrochenen Panik. Die Polizei geht bisher allerdings nicht von einem Terrorakt aus.

Laut dem New Yorker Polizeichefin Keechant Sewell, ist der Tatverdächtige nicht mehr auf der Flucht. Unter Anbetracht der bisherigen Erkenntnisse soll er in einer U-Bahn im Stadtteil Brooklyn eine Gasmaske aufgesetzt und daraufhin ein Gefäß geöffnet haben. Anschließend quoll Rauch in den U-Bahn-Wagon. „Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, setzte der Verdächtige eine Gasmaske auf und öffnete einen Kanister, der sich in seiner Tasche befand, woraufhin sich der Waggon mit Rauch füllte und er zu schießen begann“, so Sewell über die Details des Tathergangs. Daraufhin eröffnete er das Feuer. Getarnt war er mit einer gelben Warnweste. Aufnahmen der U-Bahn zeigen, wie blutverschmierte Menschen am Boden liegen. Andere Passanten versuchen die Verletzten zu versorgen. Schüsse fielen im Berufsverkehr schon früh am Morgen und so spielten sich die dramatischen Szenen im morgendlichen Berufsverkehr ab. Gegen 8.30 Uhr Ortszeit wurden dann Feuerwehr und Polizei alarmiert. Die U-Bahn-Station befindet sich südlich von Manhattan – im Quartier Sunset Park im Stadtteil Brooklyn. Weil sich an dieser Station viele U-Bahnlinien treffen, kam es zu zahlreichen Verspätungen und Ausfällen. Umliegende Schulen wurden vorübergehend geschlossen. Schon in den vergangenen Monaten hatte die New Yorker Polizei vermehrt mit Schusswechsel zutun.

Die Schießerei war kein Terrorakt

Zwar geht die Polizei in New York nicht von einem Terrorakt aus, doch die Situation könnte sich laut Chefin Sewell im Laufe der Ermittlung immer noch ändern. „Dies wird derzeit nicht als terroristischer Akt untersucht“, betont sie. Aktuell gebe es auch keine Sprengsätze in den U-Bahn-Stationen der Stadt. Denn zuvor hatte es einen Bericht gegeben, wonach Sprengsätze in einigen Stationen gefunden worden seien sollen. Dies dementierte die Polizei aber zügig. Ein Feuerwehrsprecher sagte, vor Ort seien „nicht detonierte“ Sprengsätze aufgefunden worden sein. Eins ist aber sicher: Der Täter ist flüchtig und weiterhin gefährlich.

Biden lässt sich unterrichten

Joe Bidens Sprecherin erklärte, dass auch er über den Schusswechsel unterrichtet worden sei. So stehen führende Mitarbeiter des Weißen Hauses in Kontakt mit dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams und der Polizeiführung. Weil die Schießerei vom 12. April kein Einzelfall war, hatte Bürgermeister Adams versprochen, scharf dagegen vorzugehen. Die Bundesregierung stehe dazu bereit, den New Yorker Behörden im Bedarfsfall Hilfe zukommen zu lassen. In Amerika und speziell in New York ist der Einsatz von Waffen bei Zivilpersonen sprunghaft angestiegen und es wurden so viele Tötungsdelikte wie selten gemeldet. Um die Angst der New Yorker zu verringern, suchen derzeit noch SWAT-Teams der NY Police nach dem Schützen, der sich als Bauarbeiter verkleidet hatte, um nicht aufzufallen.