Handelsverband Deutschland (HDE)

Bereits seit März 1919 existiert der Handelsverband Deutschland und ist jeher Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels in Rechtsform eines eingetragenen Vereins. Damals von Einzelhandelsverbänden als Dachorganisation gegründet, hatte der Verein die Aufgabe, dem Wirtschaftszweig in der Hauptstadt Berlin eine Stimme zu verleihen. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde er in Köln neugegründet und vertrat die Interessen des Einzelhandels in der Bonner Republik. In der Folge der Wiedervereinigung kehrte er allerdings im Jahr 2000 nach Berlin zurück.

Der Verein ist das legitimierte Sprachrohr der Branche gegenüber Politik auf Bundes- und sogar EU-Ebene. Darüber hinaus ist er Kommunikationsschnittstelle gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen, den Medien und der Öffentlichkeit. Zwar hat der HDE seinen Sitz in Berlin, ist aber auch mit einem Büro in Brüssel vertreten. National sowie international agiert der Handelsverband Deutschland in mehr als 60 Organisationen und steht einzelnen Unternehmen bei sachlichen und fachlichen Fragen zur Seite und hat die zentrale Aufgabe, dem Wirtschaftszweig Einzelhandel Gehör und Platz zu verschaffen. In allen Bereichen der Wirtschaftspolitik, der Gesetzgebung, der Steuerpolitik und der Qualitätssicherung ist der Verband für seine Mitglieder tätig. Denn in diesem Handelsverband sind Branchen aller Größenklassen und Vertriebswegen mit rund 100.000 Betriebsstätten organisiert. In Deutschland erwirtschaften nämlich ca. 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten einen Umsatz von 535 Milliarden Euro jährlich – sie stehen also für rund 75% des Einzelhandelsumsatzes in Deutschland. Mit also 100.000 Unternehmen im Verband engagieren sich die Mitglieder für die flächendeckende Nahversorgung sowie für ein qualitativ hochwertiges Sortiment zu günstigen Preisen. Auf diese Weise übernimmt der HDE die Verantwortung für jeden zwölften Arbeitsplatz in Deutschland. Dabei genießen Themen wie Umwelt- und Verbraucherschutz einen besonderen Stellenwert.

Organisiert in Präsidien berät der HDE über Angelegenheiten, die für den Berufsstand von wesentlicher Bedeutung sind. Dem Präsident Josef Sanktjohanser, den Vizepräsidenten und Kooptionen, obliegt die Entscheidungsmacht über Beschlüsse im Wirtschaftszweig Einzelhandel. Darunter Dr. Karsten Wildberger, kooptierter Vizepräsident des HDE, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor. Wildberger ist promovierter Physiker und absolvierte danach seinen Master of Business Administration in Fontainebleau. Seit 1998 nahm er immer wieder wichtige Rollen in verschiedenen Unternehmen ein. Als Partner bei der Boston Consulting Group beriet der das Unternehmen zu verschiedenen Fragen der Strategie und Digitalisierung der Branche. Darüber hinaus bekleidete Wildberger internationale Führungspositionen bei T-Mobile, Telstra und Vodafone. Seit 2016 war er Mitglied des Vorstands der E.ON SE und leitete dort den Vertrieb, das Wachstumsfeld „Dezentrale Energieinfrastruktur“, Energiebeschaffung, Marketing, Elektromobilität, Digitale Transformation und IT. Im August 2021 wechselte Karsten Wildberger in den Vorstand der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding GmbH. Im selben Zeitraum wurde er Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor bei der Ceconomy AG und konnte bereits einen Erfolg feiern: Ceconomy hat nach jahrelangem Streit die MediaMarktSaturn-Gruppe geschluckt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten die Ceconomy Aktionäre am 12. April 2022 mehrheitlich der Übernahme der Elektronikhandelskette Media Markt und Saturn durch Ceconomy zu. So trennte sich die Media-Saturn-Gründerfamilie Kellerhals von ihrem Minderheitsanteil an MediaMarktSaturn und geht bei Ceconomy mit an Bord. Durch die Abstimmung hat nun der jahrelange Konflikt um die Elektronikhandelsketten ein Ende. Top-Manager Wildberger hat bereits erste Ziele für das Düsseldorfer Unternehmen gefasst: Mit der Übernahme soll die komplizierte Gesellschafterstruktur vereinfacht, Verwaltungskosten reduziert und die Governance verbessert werden. „Wir beschleunigen unsere Entscheidungsprozesse und werden insgesamt schneller und schlagkräftiger. Wir werden uns weniger mit uns selbst beschäftigen, sondern unsere Energie dort einsetzen, wo sie hingehört bei unseren Kunden“, so Wildberger. Darüber hinaus sei die Transaktion ein Startpunkt für eine strategische Weiterentwicklung. Eine Vereinfachung im derzeit noch komplexen Konzerngeflecht schafft das Fundament auf dem Weg zu einer führenden Omnichannel-Plattform.