Warum Kryptowährungen für viele Menschen so faszinierend sind

Kryptowährungen und NFTs erleben derzeit einen regelrechten Hype. Doch Anleger versprechen sich von den Coins wie Bitcoin und mehr nicht ausschließlich nur Reichtum. Darüber hinaus erhoffen sie sich eine gerechtere Finanzwelt. Doch sind diese Wünsche utopisch?

Bereits im Jahr 2009 starte die erste Kryptowährung: der Bitcoin. Gleichzeitig ist der Bitcoin auch die erfolgreichste Digitalwährung auf der Welt. Neben dem Bitcoin gibt es zwar Tausende andere Währungen, doch nur ein Dutzend oder weniger hat ein ernsthaftes Zukunftspotenzial. Hier werden immer wieder Coins wie Ehtereum, Binance, Solana und Cardano genannt.

Christian Byza lebt in San Francisco und gründete dort das Start-Up-Unternehmen Cryptohunt. „Wenn man dann halt wieder schaut, was gibt es für Finanzakteure auf diesem Markt? Wie veraltet ist dieses System eigentlich? Dann muss man sich eigentlich regelrecht damit befassen“, sagte er. Doch welche Idee steckt hinter Cryptohunt? Seine Idee ist es ein Infoportal zu verschiedenen Anbietern und Plattformen zu generieren. Die Kryptowelt ist nicht gerade einfach zu verstehen und macht den Einstieg nicht unbedingt leicht. Zusätzlich wird der Markt regelmäßig um neue Begriffe und Funktionen reicher, die nicht jeder auf Anhieb versteht.

Byza gibt zu, dass er sich immer noch nicht sicher auf dem Markt fühlt. „Das ist ein never ending topic, die Leute sprechen auch von dem Rabbit Hole.“ Was genau meint er damit? Wer anfängt sich mit Krypto auseinanderzusetzen, kommt schnell vom Hundertsten ins Tausendste. „Jeden Tag gibt es was Neues, aber ich denk mal, die vergangenen sechs Monate habe ich mich schon sehr, sehr intensiv damit befasst“, so Byza.

Der Transfer in Echtzeit

Kryptowährungen haben einen besonderen Vorteil, den andere Währungen heutzutage nicht haben. Vor allem Kryptowährungen bieten einen Transfer von Werten zwischen zwei Personen innerhalb weniger Minuten. Und das alles nur mit einem geringen Zeitaufwand und einer geringen Gebühr. So braucht es keine Bank als Mittler und keine Umrechnungsgebühr. Dahinter steckt die sogenannte Blockchain Technologie, die das Fundament für günstige Echtzeit-Transfers legt.

Austin Federa, Sprecher der Währung Solana, erklärt den Vorteil von Blockchain: „Das Tolle an einer Blockchain ist, dass jeder, der sie nutzt, etwas dafür bezahlt, und dass sie dadurch aufrechterhalten wird. Wenn du also ein Nutzer bist und Tokens tauscht oder ein NFT kaufst, dann ist damit eine sehr geringe Gebühr verbunden, etwa 0,25 Cent. Diese Gebühr gehe an Leute, die auf der ganzen Welt Rechenleistung zur Verfügung stellen, um die Digitalwährungen zu schürfen. Das hört sich nach wenig an. Wenn aber 65.000 Transaktionen pro Sekunde durchgeführt werden, summieren sich diese Gebühren ganz schön.“

Diese Blockchain hat also zwei zentrale Aufgaben. Einerseits werden über sie Transaktionen abgewickelt, andererseits unterhält sie ein Verzeichnis, in dem alle Transaktionen in Reihenfolge gespeichert und in Blöcke aufgeteilt werden. Jeder kann sich die Blockchain-Software installieren und alle Transaktionen einsehen. Um ein Zusammenbruch des Netzwerks aus Hunderttausenden von Computern vorzubeugen, gibt es eine Belohnung für alle, die Rechenkapazität zur Verfügung stellen.

Wird die Finanzwelt durch Blockchain gerechter?

Das Faszinierende an den neuen Währungen könnte sein, dass sie das bestehende Finanzsystem gerechter machen könnten. „Die Art und Weise, wie Blockchains organisiert sind, ist eine Art riesige digitale Genossenschaft, in der es unmöglich ist, ein Nutzer des Systems zu sein, ohne auch ein Eigentümer zu sein“, erklärt Federa. Genau das könnte viele gerechtere Strukturen schaffen. „Heute sind viele Unternehmen börsennotiert. Eine Blockchain könnte für dezentrale autonome Organisationen sorgen; für alterative Formen von Eigentum, die eine gerechtere Welt schaffen“.

Abschließend ist eins aber sicher: Die neuen Digitalwährungen werden weiterhin existieren, auch wenn sich zunehmend die Notenbanken in aller Welt einschalten, um die dezentralisierten Märkte stärker zu kontrollieren.