„klima.neutral“: Wieder Peinlich-Posse vom WDR

Dass die Rundfunk- und Fernsehgebühren vielen Menschen ein Dorn im Auge sind, weil sie zu hoch und unverhältnismäßig sind, und weil das TV- und Radioangebot eher bescheiden und oftmals veraltet ist, ist die eine Sache. Dass die Öffentlich-Rechtlichen, angeführt vom WDR, darüber hinaus aber mit abstrusen Formaten, mit politischen Verfehlungen und überhöhten Altersbezügen ihrer Angestellten auffallen, ist die andere Sache. Zumal das Sendeangebot privater Sendeanstalten und Streaming-Dienste um Längen besser und viel moderner ist, und dazu noch viel weniger kostet. Deshalb hat sich die Zahl der TV-Zuschauer gefühlt halbiert in den letzten 10 Jahren und jüngere Zuschauer:innen als die größte Zielgruppe schmunzeln lediglich über das Sendeangebot, das allenfalls Opis und Omis mit Schlagerparaden, Tierfilm-Formaten und albernen Wiederholungen aus den 70er, 80er oder 90er Jahren entzücken kann. Was allerdings gar nicht mehr zum Lachen ist, ist eine neue wirre Sende-Idee der WDR-Verantwortlichen, die jetzt einen Instagram-Kanal namens „klima.neutral“ aus der Taufe gehoben haben, welcher Tipps zur Vorbereitung auf den „Blackout“, auf den bundesweiten Stromausfall, gibt.

Mit einem beinahe jämmerlichen Versuch, eine jüngere Zielgruppe über die sozialen Netzwerke, in diesem Fall via INSTAGRAM, für das Sendeangebot des WDR zu interessieren, hat der Westdeutsche Rundfunk wieder einmal die Gemüter gegen sich aufgebracht. Mit dem Thema „Entspannt in den Stromausfall“ will das WDR-Redaktionsteam mittels einer fröhlich wirkenden Bilderfolge den Menschen Anweisungen und Tipps geben, wie man sich am besten vor dem großen Blackout schützt. Zum Beispiel durch das Anlegen von Wasservorräten zum Koch und Waschen, mit Dosengerichten, die man auch kalt verzehren kann, oder auch mit Bargeld, weil Geldautomaten nicht funktionieren und das online-Banking nur mittels externer Stromversorgung (Powerbanks) klappen wird. Dass allerdings ein landesweiter Stromausfall zu einer echten Notlage, zu einem Ausnahmezustand führen würde, bei dem Kranke und Pflegebedürftige wahrscheinlich ihr Leben lassen müssten (z.B. Ausfall von Beatmungsgeräten), wird offenbar verniedlicht bzw. komplett ignoriert. So sind denn auch die Kommentare aus den Reihen der Politik vernichtend und abwertend, so sagte beispielsweise Thomas Bareiß von der CDU: „Der WDR vermittelt den Eindruck, der Blackout ist das neue Party-Highlight. Nach dem Motto, bringt Kerzen und gute Laune mit. Dabei sind Blackouts ein ernstes Thema…“ Natürlich hat er und viele andere damit recht, denn dieses heikle Thema zu verniedlichen und daraus eine Persiflage auf die Energiewende zu machen, ist geradezu lächerlich und beschämend. Gleichzeitig wird vom WDR die Energieversorgung durch Wind- und Solarenergie in Frage gestellt, weil angeblich die Konstanz in dessen Umsetzung fehlt. Ein politischer Seitenhieb auf all diejenigen, die sich um alternative Energiequellen und um den bitter nötigen Kohleausstieg kümmern.

Skandalöse Vorgänge und politische Statements, bei denen sich dem neutralen Beobachter die Fußnägel aufrollen, kennt man beim WDR aus der Vergangenheit zu Genüge. Zuletzt der schlimme Medienvorfall um die WDR-Moderatorin El Hassan, die als radikale Glaubensanhängerin versucht hatte, den WDR als Plattform zu nutzen, um politische Hass-Parolen und Gewalt und Ausgrenzung von jüdischen Mitbürger:innen zu verharmlosen und damit den islamischen Dschihad, den „Heiligen Krieg“ zu verherrlichen. Diese Parolen und die Anstiftung zum öffentlichen Judenhass versuchten die Sender-Verantwortlichen anfangs auch noch zu decken, bevor sie unter dem Druck der Öffentlichkeit dann einknickten und die Moderatorin aus dem Sender entfernten. Und nun die alberne Instagram-Inszenierung für ein Thema, dass in keiner Weise Anlass zu ironischer oder parodistischer Interpretation geben sollte. Ein flächendeckender Stromausfall in Deutschland würde zu einer nationalen Notsituation ausufern, die unser Land angreifbar und handlungsunfähig machen würde. Da wäre es von Seiten des WDR besser angebracht, Empfehlungen zu geben, damit es nie und nimmer zu einem großen Blackout kommen kann. Doch davon ist das 4-köpfige WDR-Redaktionsteam, mit dümmlich grinsenden „glatt gebügelten“ Nachwuchsredakteur:innen offenbar noch meilenweit entfernt.